Geschichte

Bindlach liegt in einem geologisch hochinteressanten Gebiet: Im Tale der längst verschwundenen Ursteinach, zwischen dem Muschelkalkrücken der Fichtelgebirgsausläufer im Osten und dem Rhätsandsteinhöhenzug der Hohen Warte im Westen (350 – 400 m über dem Meeresspiegel).

 

Das „alte" Dorf ist über 1000 Jahre alt. Das beweisen die im Jahre 1963 gefundenen karolingischen Reihengräber aus dem 9. Jahrhundert. Entstanden war die Pfarrei Bindlach schon während der irischschottischen Missionsperiode, die 617 begann und ein Jahrhundert lang währte.

 

Der Ortsname selbst erscheint erstmals in einer Urkunde vom 6. April 1178. Die Pfarrei Bindlach war damals kirchlicher Mittelpunkt des Bayreuther Landes. Wohl im 10. Jahrhundert ist der Name Bindlach aus dem slawischen „pnetluky" übernommen worden, das mit „Rodungswiese" oder „Dorf der Leute, die Stämme schlagen", übersetzt werden kann. Damit wird auf die Rodung des Gebietes durch slawische Bewohner hingewiesen. Eine neuere Forschung führt die Bezeichnung Bindlach auf das altsächsische „Binutlaka" zurück. Dies wird gedeutet mit „Binsenlache, mit Binsen bewachsenes stehendes Gewässer".

 

Deportierte Sachsen sollen um das Jahr 800 n. Chr. durch Karl den Großen hier angesiedelt worden sein. Ausgrabungen im August 1992 haben ergeben, dass zwischen Schleifmühle und Allersdorf eine keltische Siedlung aus der Zeit um 450 v. Chr. existiert hat. Im Jahr 1997 sind beim Wohngebiet Gries viele Keramikscherben (von Tonkrügen und Gefäßen) aus der Urnenfelder und Bronzezeit (ca. 1.300-750 v. Chr.) gefunden worden, die auf eine frühgeschichtliche Besiedelung des Bindlacher Raumes schließen lassen.

 

Das Wahrzeichen von Bindlach ist die zwischen 1766 und 1782 errichtete und als prächtigste Markgrafenkirche Oberfrankens bezeichnete, barocke Bartholomäuskirche mit dem fast 50 m hohen Kirchturm.

 

Das Gemeindewappen zeigt ein schwarzes Messer als Symbol des Kirchenpatrons Bartholomäus und ein blaues Schild mit einer goldenen Rose als Hinweis auf den Lehensherrn „von Guttenberg".

 

Die Gemeindefahne hat die Farbenfolge Schwarz-Gold-Blau.

 

Bis zum Ende des 2. Weltkrieges war Bindlach eine überwiegend landwirtschaftlich geprägte Gemeinde mit rund 1.600 Einwohnern. Erst nach 1950 begann eine sprunghafte Aufwärtsentwicklung mit Ansiedlung von Industrie- und Gewerbebetrieben unterschiedlichster Branchen und mit enormer Wohnbautätigkeit.

 

Im Zuge der Gebietsreform sind 1976 bis 1978 die damals selbständigen Gemeinden Benk, Crottendorf, Euben und Ramsenthal eingegliedert worden.

 

Jüngster Ortsteil ist der „Bindlacher Berg". Das gesamte Areal diente bis 1992 der US-Army als Kasernengelände mit der Bezeichnung „Christensen Barracks".

 

Bindlach hat eine Fläche von 37 qkm.

 

Die Gemeinde ist im Jahr 1994 als staatlich anerkanntes Unterzentrum eingestuft worden. Bindlach hat vielfältige Wohn- und Arbeitsplatzangebote und hält eine ausgewogene Infrastruktur vor. Die Gemeinde zählt zu den Kommunen mit den besten Zukunftsperspektiven im gesamten oberfränkischen Raum.